Eröffnung der sanierten psychiatrischen Stationen C5 und C6 am Standort Süd des LKH Graz II
Nach rund 15 Monaten Bauzeit wurde am LKH Graz II, Standort Süd, ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des historischen Psychiatriegebäudes erreicht: Die beiden Stationen C5 und C6 wurden umfassend generalsaniert und zu einer modernen psychiatrischen Station mit insgesamt 28 Betten zusammengeführt. Am 12. September 2025 findet die offizielle Eröffnung statt.
Das C-Gebäude des LKH Graz II wurde im 19. Jahrhundert errichtet und wird seit über 150 Jahren für die psychiatrische Versorgung genutzt. In den vergangenen Jahren wurden bereits die angrenzenden Stationen C7 und C8 saniert. Nun konnte mit der behutsamen Revitalisierung der Abschnitte C5 und C6 ein weiterer Schritt in Richtung Modernisierung gemacht werden – unter besonderer Rücksichtnahme auf die historische Bausubstanz sowie den Erhalt des alten Baumbestandes im Park.
Historisches Gebäude neu interpretiert
Im Zuge der Sanierung blieb die äußere Gestalt des Gebäudes weitgehend unverändert. Das Innere wurde hingegen auf den Rohbau zurückgeführt und vollständig neu aufgebaut. Vom Keller bis ins Dachgeschoss wurden die Räume neu organisiert, die Leitungen erneuert, die Brandschutzanforderungen angepasst und eine moderne Infrastruktur geschaffen.
Betriebsdirektor Bernhard Haas, MBA ist vom Ergebnis des Umbaus überzeugt: „Die nachhaltige und zugleich funktionale Neugestaltung eines historischen Gebäudes stellte eine besondere planerische Herausforderung dar. Mit innovativen Maßnahmen konnten ökologische Kriterien konsequent umgesetzt und gleichzeitig moderne Versorgungsstandards geschaffen werden. Dabei wurde großer Wert auf den Erhalt der historischen Bausubstanz gelegt, um eine zeitgemäße und zugleich dem Charakter des Gebäudes entsprechende Umgebung für Patientinnen und Patienten aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewährleisten.“
Die Patient*innen erwartet nun eine Station mit 14 modernen Zweibettzimmern, jeweils mit eigenem Bad ausgestattet. Die 28 Patientenbetten befinden sich zu gleichen Teilen im Erd- und ersten Obergeschoß und sind nach Nordwesten ausgerichtet. Die dem Garten zugewandten Räume werden für Therapie, Gespräche und als Funktionsbereiche genutzt. Dadurch wird eine klare Trennung zwischen Wohn- und Behandlungsbereich erreicht und eine freundliche, lichtdurchflutete Atmosphäre geschaffen. Der Ärztliche Direktor Prim. Univ.-Prof. DDr. Michael Lehofer sieht die Architektur als Teil der Behandlung: „Schöne Räume sind Co-Therapeuten. Durch viel Tageslicht, freundliche Oberflächen und eine funktionale Raumgestaltung schaffen wir eine Umgebung, die Heilung unterstützt und den Menschen in den Mittelpunkt stellt.“
Ein Bereich des Dachgeschosses wird nun für die zentrale Lüftungsanlage bzw. die Technikzentrale genutzt. Für Patient*innen wurde ein gesicherter Parkbereich gestaltet. Pflegedirektorin Birgit Großauer, MSc hebt den doppelten Nutzen durch die Revitalisierung hervor: „Die neuen Räume tragen nicht nur zur Genesung unserer Patientinnen und Patienten bei, sondern bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch einen hellen, modernen Arbeitsplatz mit Mehrwert. Das wirkt sich positiv auf das gesamte Behandlungsklima aus.“
Nachhaltigkeit als Leitgedanke
Bei der Sanierung setzte die KAGes konsequent auf ihre Richtlinie für klimafreundliche Baustoffe und nachhaltiges Bauen. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, Niedrigenergieheizflächen sowie die Möglichkeit zur künftigen Anbindung an eine Niedrigenergieheizanlage machen das Gebäude zukunftssicher.
Durch die Entscheidung für eine Generalsanierung anstelle eines Neubaus konnte zusätzlicher Flächenverbrauch vermieden und die „graue Energie” auf ein Minimum reduziert werden. Mit einer Gesamtnutzfläche von rund 2.300 m² ist C5/C6 somit ein Musterbeispiel für die Sanierung weiterer Gebäudeteile – insbesondere der noch folgenden Abschnitte C1 bis C4.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die regionale Wertschöpfung: 85 Prozent der Bauaufträge gingen an Betriebe aus der Steiermark, die übrigen 15 Prozent an Unternehmen aus Österreich. Somit bleibt der Großteil der Investition von knapp zehn Millionen Euro in der Region.
Statements zur Eröffnung
Gesundheitslandesrat Dr. Karlheinz Kornhäusl unterstreicht die Bedeutung für die Versorgung: „Mit der heutigen Eröffnung setzen wir ein starkes Signal für die Weiterentwicklung der psychiatrischen Versorgung in der Steiermark. Die nach aktuellen Erfordernissen gestaltete Station zeigt anschaulich, dass uns sowohl eine moderne Gesundheitsversorgung, Nachhaltigkeit bei neuer, aber auch revitalisierter Infrastruktur sowie Verantwortung gegenüber der Geschichte und Tradition wichtig sind.“
Klubobmann Marco Triller, BA MSc, hebt den regionalen Mehrwert hervor: „Die Revitalisierung von C5 und C6 ist ein Paradebeispiel dafür, wie sich hochwertige psychiatrische Medizin und ein historisches Umfeld miteinander vereinbaren lassen. Die Investition stärkt nicht nur die Versorgung, sondern schafft auch Wertschöpfung in der Region – ein Gewinn für die gesamte Steiermark.“
KAGes-Vorstand für Finanzen und Technik Mag. DDr. Ulf Drabek, MSc MBA, betont die Vorreiterrolle des Projekts: „Die Kunst dieser Sanierung bestand darin, die historische Substanz ökologisch in die Gegenwart zu holen. Mit der Photovoltaikanlage, der möglichen Anbindung an Niedrigenergieheizsysteme und der Verwendung nachhaltiger Materialien setzen wir Maßstäbe für künftige Projekte. Diese Station ist ein Vorbild für die weitere Entwicklung des gesamten Standorts.“
Zahlen, Daten, Fakten auf einen Blick
Gesamtkosten: 10 Mio. Euro
Bauzeit: Juni 2024 – September 2025
Gesamtnutzfläche: rund 2.300 m²
Kapazität: 28 Betten in 14 Zweibettzimmern (davon 50 % barrierefrei)
Nachhaltigkeit: Photovoltaikanlage, Niedrigenergieheizflächen, klimafreundliche Baustoffe
Regionale Wertschöpfung: 85 % der Aufträge an steirische Betriebe, Rest österreichweit
Baudetails: Sanierung vom Keller bis zum Dach, statische Sanierung des Nord-Ost-Turmes, Grunderneuerung des Stiegenhauses, moderne Lüftungsanlage
Kommunikation LKH Graz II
Wagner-Jauregg-Platz 1, 8053 Graz
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