Am LKH Graz II wird der neue Erweiterungsbau der Kinder- und Jugendpsychiatrie seiner Bestimmung übergeben

Pressemitteilung

Psychische Probleme bei Kindern und Jugendlichen nehmen in unserer Gesellschaft immer mehr Raum ein. Ein Raum, der zusehends enger wird und mehr Platz benötigt. Am LKH Graz II, Standort Süd wird nun ein wichtiger Erweiterungsbau der Kinder- und Jugendpsychiatrie eröffnet. Nicht nur das geschulte Personal soll eine Atmosphäre der Nähe und des Vertrauens für die jungen Patientinnen und Patienten schaffen, sondern auch Räumlichkeiten, die für die Kinder und Jugendlichen zum Wohlfühlen sind und Sicherheit vermitteln können.

Eröffnung Zubau Kinder- und Jugendpsychiatrie
v.l.n.r.: Ing. Mag. Thomas Hofer, KAGes-Direktor Technik und IT; Bernhard Haas, MBA, Betriebsdirektor LKH Graz II; SPÖ-Klubobmann Johannes Schwarz; geschäftsf. Oberarzt Kinder- und Jugendpsychiatrie Dr. Hans Andritsch; KAGes-Vorstandsvorsitzender Univ.-Prof. Ing. Dr. Dr. h.c. Gerhard Stark, Gesundheitslandesrätin Dr. Juliane Bogner-Strauß; Pflegedirektorin LKH Graz II Birgit Großauer, MSc; KAGes-Vorstand für Finanzen und Technik Mag. DDr. Ulf Drabek, MBA MSC; Ärztlicher Direktor LKH Graz II Prim. Univ.-Prof. DDr. Michael Lehofer; © LKH Graz II

Im Frühjahr 2022 wurde mit dem Bau für 22 zusätzliche stationäre Betten und fünf neue ambulante Betreuungsplätze begonnen, ab sofort steht der modern ausgestattete Raum zur Verfügung.

Mit periodischen Schwankungen und Themenschwerpunkten nimmt die Kinder- und Jugendpsychiatrie immer häufiger medialen Raum ein. Nicht nur saisonalbedingte Konfliktmomente, wie etwa zur Urlaubs- oder Adventzeit zeigen ein deutliches Ansteigen des Betreuungsbedarfs bei Kindern und Jugendlichen, die Coronazeit und gesellschaftliche Themenstellungen lassen ein konstant steigendes Potential für psychische Probleme erkennen. Die jungen Patientinnen und Patienten der Kinder- und Jugendpsychiatrie haben schon viel erlebt und durchgemacht, wenn sie erstmals durch die Eingangstür der Kinder- und Jugendpsychiatrie kommen. Umso wichtiger ist es, dass mit dem Ausbau ein optimierter Wohlfühlraum geschaffen werden konnte.

 

Mehr Platz durch coole Holzarchitektur

An der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie werden Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr behandelt. Bis dato standen dafür 33 stationäre und 8 tagesklinische und ambulante Behandlungsmöglichkeiten bereit. Der in einzelne Häuser aufgeteilte, etwa 2.500 m² (Gesamtfläche) umfassende Zubau, inkludiert auch einen neuen Hauptzugang, der den bestehenden und den neuen Teil erschließt und verbindet. Mit dem zweigeschossigen Holzbau kommen 22 zusätzliche stationäre Betten hinzu, die wiederum in vier Gruppen (Jugend 1, Jugend 2, Jugend Spezial, und Eltern-Kind) unterteilt sind, sowie eine Tagesklinik für Jugendliche mit fünf ambulanten Betreuungsplätzen. Die fünf ambulanten Betreuungsplätze inkludieren Therapie- und Gruppenräume, Rückzugs- und Ruhezonen, Substützpunkte und Dienstzimmer. Ebenso Teil des Neubaus sind ein Spielraum sowie ein Turnsaal und auch die Außenanlagen bieten zahlreiche innovativ gestaltete Spiel- und Unterhaltungsmöglichkeiten. Insgesamt bindet sich der neue Zubau mit seiner Außengestaltung perfekt in die Parklandschaft samt den Bestandsgebäuden ein.

 

Raumaufteilung mit Sinn und Farbe

Das zentrale, zweigeschossige Haupthaus bietet Platz für Untersuchungs- und Therapieräume, die vier eingeschossigen Gruppenhäuser, die farblich individuell gestaltet wurden, sind den drei Jugendgruppen und dem Eltern-Kind-Bereich vorbehalten. Die vier Abschnitte sind um den zentralen Stützpunkt gruppiert, wodurch einerseits ein angenehmes, freies Raumgefühl entsteht, andererseits wurde dadurch auch eine praktikable betriebliche Anordnung geschaffen.

Mit der Eröffnung des Erweiterungsbaus der Kinder- und Jugendpsychiatrie wird am Standort Süd nun bereits der dritte Holzbau des LKH Graz II in Betrieb genommen. Bereits zwei Pflegestationen werden seit 2017 und 2020 intensiv genutzt. Der Neubau ist als Holzmassivbau mit Betonsockel ausgeführt und die Fassade besteht aus vorgegrauter Fichtenschalung. Im Inneren wird der Sockel zu Bänken in Sitznischen weitergeführt und die weiß lackierte oder lasierte Holzoberfläche verleiht ein Raumklima zum Wohlfühlen. Neben betrieblichen Argumenten (Wirtschaftlichkeit, Beständigkeit und Haltbarkeit der Oberflächen, ökologische und akustische Aspekte) spielt der Baustoff Holz bei psychiatrischen Einrichtungen auch eine heilende-atmosphärische Rolle, wie das Personal der bestehenden Pflegstationen bestätigen kann.

 

Zahlen & Daten

Gesamtkosten: 15 Millionen Euro
Bauzeit: 18 Monate

Zubau:

+22 stationäre Betten
+ 5 ambulante Betreuungsplätze
Neubau: 1.542 m²
Sanierung: 593 m²
Mehr als 1.000 m³ Holz wurden verbaut
Fassadenfläche: Fichte Wechselfalz 1500 m2
Fassadenunterkonstruktion: Fichte 70 m3
Brettsperrholz Wände und Decke: 700 m3
Dachstuhl und Dachaufbau: ca. 450 m3

Architekturwettbewerb: 17 Teilnehmer
Siegerprojekt der Arge Tinchon NOW

"Landesrätin Juliane Bogner-Strauß bekräftigt, wie wichtig dieser Erweiterungsbau nicht nur für den Standort selbst ist: „Psychische Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen sind tendenziell gestiegen. Das steirische Gesundheitswesen muss darauf eine Antwort haben, und die haben wir, indem wir in den Regionen mit den Tageskliniken am LKH Hartberg und am LKH Hochsteiermark Kooperationen haben und im Ballungszentrum Graz sowohl die Ambulanz am Klinikum als auch die Ambulanzen und stationären Plätze hier am LKH Graz II, Standort Süd, mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie.“"

"KAGes-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark ist von den gesetzten Maßnahmen überzeugt: „Gerade im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie konnten wir in den letzten zwei Jahren Akzente setzen, die den herausfordernden Zeiten nicht nur gewachsen, sondern auch zukunftsweisend sind.“"

"KAGes-Vorstand für Finanzen und Technik Ulf Drabek sieht die Investition des Zubaus positiv: „Die Investition die hier am Standort getätigt und von heimischen Unternehmen realisiert wurde, ist einerseits eine Investition in die psychische Gesundheit unserer Kinder und Jugend, andererseits wird aber auch die 150-jährige Geschichte der Behandlung von psychischen Krankheiten an diesem Standort modern und erfolgreich fortgesetzt.“"

"Betriebsdirektor Bernhard Haas erklärt dazu: „Wir haben mit steirischen Unternehmen zusammengearbeitet und steirisches Qualitätsholz verbaut, womit wir auch CO²-Emissionen senken konnten und langfristig sparen wir durch die Holzbauweise und den Einsatz einer Wärmepumpe aus Brunnenwasser auch bei den Betriebskosten.“"

"Abteilungsleiterin Primaria Isabel Böge ist von der bestmöglichen Gestaltung überzeugt: „Die Bandbreite der Erkrankungen, mit denen wir in Graz und der Steiermark konfrontiert sind, ist mannigfaltig. Unsere Aufgabe ist es, mit Kindern und Jugendlichen einen Weg aus kritischen Situationen zu finden und die neuen Räumlichkeiten und das damit verbundene verbesserte Angebot helfen uns dabei.“"

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